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Frühjahrs-Diözesanversammlung der KLJB Würzburg

„Alles, was nicht Liebe ist, muss vertrieben werden“

Domkapitular Monsignore Günter Putz, Postulator im Seligsprechungsprozess für Pfarrer Georg Häfner, stellt in seiner Fastenpredigt im Kiliansdom das Glaubenszeugnis des Priesters vor

Würzburg (POW) Mit Gebet und Opfer hat Pfarrer Georg Häfner in seinem Leben Frieden gestiftet und seinen Glauben an Gott schließlich mit seinem Leben bezahlt. So hat Schulreferent Domkapitular Monsignore Günter Putz bei seiner Fastenpredigt am Mittwochabend, 20. Februar, im Kiliansdom den aus dem Bistum Würzburg stammenden Priester charakterisiert, der 1942 im Konzentrationslager Dachau starb. Die diesjährige Reihe der Fastenpredigten im Würzburger Dom steht unter dem Motto „Selig seid ihr – neue Glaubenszeugen für unser Bistum“. Häfner wurde 1900 in Würzburg geboren und war von 1934 bis 1942 Pfarrer von Oberschwarzach.

Häfner versprach seinen Angehörigen kurz vor Ende seines Lebens: „Ich bete und opfere alle Tage für Euch!“ So werde Friede nicht gemacht, aber möglich, betonte Putz, der Postulator im Seligsprechungsverfahren für Häfner ist. Friede verlange ein ganzes Menschenleben und die Bereitschaft, Versöhnung zuzulassen. „Sie gelingt erst vollends, wenn Gott ins Leben eingelassen wird.“ Der Mensch lebe in eigener Unversöhntheit, solange er im Widerstand zu Gott Welt und Leben deute.

Besonders treffend beschreibt nach den Worten von Domkapitular Putz ein Satz aus Mozarts Oper „La clemenza di Tito“ die Friedensarbeit Häfners: „Alles, was nicht Liebe ist, muss vertrieben werden.“ „Damit ist ganz und gar der Dienst und das Lebenszeugnis von Georg Häfner entdeckt. Er hat nicht einen Weisheitsspruch verkündet, sondern er ist als Priester schließlich in das Konzentrationslager Dachau gegangen, um durch sein Zeugnis in einem Menschen verachtenden und entwürdigenden Raum alles zu vertreiben, was nicht Liebe ist.“

Gleichsam als Marschgepäck habe Häfner Gottes-, Nächsten-, Selbst- und Feindesliebe mit nach Dachau genommen und so die Leidenstage bestanden und zugleich bis zum Tod als Christ Zeugnis von Gottes Liebe gegeben. „Häfner nimmt seine Verhaftung nicht als Verhängnis, sondern als Heimsuchung.“ Im Vertrauen auf Gottes Führung und Vorsehung habe er seinen Lebensweg ausdrücklich im Sinn der Jüngerschaft verstanden. „Ohne den Willen Gottes geschieht nichts.“

Wie Putz betonte, sei die Liebe zu Gott bei Häfner keine Einbahnstraße gewesen. „Bereits bei dem empfangenen Segen durch die Eltern wird sichtbar, dass Gottesliebe immer von der Beweiskraft der Nächstenliebe lebt und umgekehrt.“ Aus der Schutzhaft schreibt Häfner: „Keinem Menschen wollen wir fluchen, keinem etwas nachtragen, mit allen wollen wir gut sein.“ Damit habe sich Häfner bereits innerlich mit seinem künftigen Geschick versöhnt und das Vergangene bewältigt, erläuterte der Schulreferent. „Er weiß um die Hochform der Liebe, die alles vertrieben hat, was nicht Liebe ist: der gekreuzigte Herr.“ Deswegen sei seine pastorale Anweisung an die Seinen zugleich spirituelle Selbstverpflichtung gewesen: „Geht auch recht oft zu den heiligen Sakramenten, besonders zur heiligen Kommunion, dann kann es an dem Segen Gottes nicht fehlen.“