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Frühjahrs-Diözesanversammlung der KLJB Würzburg

Domdekan Msgr. Günter Putz weiht am 13. März das Reliquiar des künftigen Seligen Georg Häfner ein

Die Seligsprechung rückt näher und damit intensivieren sich auch die inneren und äußeren Vorbereitungen. Nachdem in der Karmelitinnenkirche Himmelspforten am 3. Dezember 2007 der ehemalige Grabstein von Pfarrer Georg Häfner aufgestellt worden war, wird kurz vor der Seligsprechung die Gedenkstätte für ihn durch ein Reliquiar vervollständigt, das Goldschmied Michael Amberg geschaffen hat. Am 13. März um 9.00 Uhr weiht Domdekan Msgr. Günter Putz das Reliquiar und damit die gesamte Gedenkstätte in der Kirche der Karmelitinnen in Himmelspforten ein.

Es war der 1. Dezember 2007, der Vorabend zum 1. Advent. Goldschmied Michael Amberg und seine Frau Fides Amberg-Hartmann überraschten uns damit, daß sie unserem Pfarrer Häfner, der schon als Junge oft zum Ministrieren in unsere Kirche gekommen war und hier auch seine Primiz gefeiert hatte, in unserer Klosterkirche eine Gedenkstätte errichten wollten.
Am 18. September 1942 war die Urne Pfarrer Häfners auf dem Hauptfriedhof in Würzburg beigesetzt worden. Bis zur Exhumierung am 2. November 1982 zierte ein großer Grabstein den Beisetzungsort. Die Urne wurde am 9. Dezember durch Bischof Paul-Werner Scheele in der Kiliansgruft beigesetzt, den Grabstein bekamen die Verwandten von Pfarrer Häfner, Pauline und Bruno Stoy. Sie schenkten uns, durch die Vermittlung von Herrn Amberg, am 1. Dezember 2007 diesen Grabstein als eine kostbare Reliquie. Bereits am 3. Dezember wurde er durch den Bildhauer Kurt Grimm zu uns transportiert und direkt gegenüber der Eingangstüre unserer Kirche im Boden fest verankert. Was für eine Freude für uns!
Vom 13. – 15. Dezember gestaltete der Vergoldermeister Schmitt den Grabstein nach einer Vorlage von Michael Amberg. Auf der Oberseite des Grabsteins ist das Karmelwappen aufgetragen, an den Seiten erinnern Siegespalmen an das Martyrium Georg Häfners im KZ Dachau. Auf der Vorderseite ist das Relief des kreuztragenden Jesu, der unter seiner Last zusammenbricht, vergoldet, ebenso die Inschrift, die sich auf Pfarrer Häfner bezieht.

Doch der Grabstein ist nur ein Teil des Geschenkes. Goldschmied Michael Amberg fertigte zum Termin der Seligsprechung ein kostbares Reliquiar an, in dem sich von der Verbrennung im KZ Dachau ein Stück kalzinierten Knochens befindet. Diese Reliquie hatte Michael Amberg 1982 bei der Exhumierung seines Drittordens-Mitbruders erhalten. Sein Ordensname ist: Aloisius vom hlst. Sakrament. Das Reliquiar will nach Erklärung von Michael Amberg auf die Herrlichkeit des Himmlischen Jerusalem hinweisen, was durch ein über Eck gestelltes Quadrat – in Kreuzform angeordnet – mit 12 Edelsteinen aus Bergkristall und Amethysten zum Ausdruck kommt. „B. GEORGIUS HÄFNER SACERDOS ET HOSTIA“ „sel. Georg Häfner Priester und Opferlamm“ steht in großen Buchstaben auf dem goldenen Rand des Reliquiars, das eine reichhaltige Symbolik birgt. „Priester und Opferlamm“, so hatte der Mithäftling P. Sales Hess OSB aus Münsterschwarzach treffend seinen Leidensgenossen charakterisiert. Ein schmaleres Schriftband bezeichnet in lateinischer Sprache was die Reliquie birgt: „Ein Teil aus den Gebeinen aus der Asche des Frater Aloisius vom Heiligsten Sakrament Säkularorden der unbeschuhten Karmeliten“. Die Mitte symbolisiert die Hostie mit dem Opfer- und Siegeslamm Jesu Christi. Die Herzenswundes des Lammes birgt die kostbare Reliquie. Der rote Hintergrund verweist auf sein Martyrium, während blaue Kristallsteinchen in Kreuzesform seine Glaubenstreue zum Ausdruck bringen. Vier Perlen bezeugen seine innere Haltung: Gott ein reines Herz anzubieten. Die Unbesiegbarkeit des Lammes wird durch die sieben Hörner dargestellt, und die Korallen um den Heiligenschein des Lammes sind Zeichen für dessen Opferblut. Das goldene Lamm steht in der Hostie als Zeichen der mystischen Vermählung mit seiner geliebten Braut der Kirche. Der hellblaue Hintergrund des Reliquiars versinnbildet den Himmel als Paradies. Paradiesesblumen aus Kristallsteinen, Gold, Korallen und Perlen stehen für die Tugenden der Heiligen, die aus dem Brunnen der Leiden Christi und dem heiligsten Sakrament schöpfen. Die verborgene Beleuchtung von innen macht den Hinweis aus der Offenbarung des Johannes anschaulich: „Die Stadt braucht weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten. Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.“ (Offb 21, 23).
(Zur Beschreibung des Reliquiars: vgl. Fides Amberg-Hartmann und Michael Amberg: Märtyrer Georg Häfner – Priester und Opferlamm 1. Auflage 2010.)

Pfarrer Georg Häfner war Zeuge dieser Herrlichkeit, die die Stadt erleuchtet, wie es im Evangelium heißt: „Ihr seid das Licht der Welt!“ (Mt 5, 14). Wir Karmelitinnen freuen uns, daß wir die Verbundenheit des baldigen Seligen über seinen Tod hinaus spüren dürfen!

Dieses wundervolle Reliquiar und damit auch die ganze Gedenkstätte wird am 13. März 2011 vom Postulator im Seligsprechungsprozeß Domdekan Msgr. Günter Putz um 9.00 Uhr in einem festlichen Hochamt in unserer Klosterkirche Himmelspforten eingeweiht.