(M.H.) "Klatscht in die Hände, stampft mit den Füßen" wurden die Besucher des Konzertes, von den Musikern beim Einzug der Band Yalla aufgefordert. "Miteinander ist das Zauberwort" so lautete die erste Liedzeile des Abends. Das Wort "miteinander" war das Zauberwort des Abends.
"Neue geistliche Lieder zum zuhören und mitsingen" - schon beim ersten Lied sprang der Funke auf das Publikum über. Die Besucher in der vollbesetzten Kirche "Maria Königin" in Ostheim erlebten beim Kanon "Wenn einer alleine träumt" die Reflexion von Gemeinschaft und wie sie entsteht. Viele Menschen können denselben Traum haben und ihn teilen. Dann wächst er und wird Wirklichkeit.
Den ersten öffentlichen Auftritt hatte die Band 1984 zur Einweihung der damals renovierten Thüringer Hütte. Die Liedauswahl war inspiriert von Besuchen auf Katholikentagen. Vielleicht träumte man von Veränderungen in der Kirche. Die Klänge einer Band in der Kirche waren revolutionär und der Rhythmus ungewohnt. Vierzig Jahre später ist das zum Glück nicht mehr so. Heute können und werden einst „Bandtypische“ Lieder an der Orgel im Gottesdienst begleitet. Das neue Gotteslob bietet eine Vielzahl von einst typischen „Bandliedern“. Im Laufe der 40 Jahre hatte Yalla über 300 Auftritte in der ganzen Diözese. Fast vierzig verschiedene Musiker spielten im Laufe der Jahre in der Band. Doch die "Stammbesetzung" ist immer gleich geblieben. Nach mehreren Begegnungen mit Pfadfindern aus Nazareth kam die Band 1994 auf den Namen Yalla. Dies ist arabisch und bedeutet: Vorwärts, Weiter, Los geht´s!
Viele Wege führen durchs Leben: mit Höhen und Tiefen, mit Irrwegen und Umwegen. Wenn wir nicht mehr weiter wissen - ist Gott unsere Zuflucht. Zuflucht - Flucht und Vertreibung war ebenfalls Thema im Konzert das am 9. November - dem Tag des Beginns der Novemberprogrome 1938 - stattfand. Es wurde an die jüdischen Ostheimer Mitbewohner, den Gemischtwarenhändler Sigmund Israel Neumaier und seiner Ehefrau Regina Sara gedacht, deren Anwesen damals zerstört wurde.
Nach etwas mehr als einer Stunde gab es für die neun Bandmitglieder Stehende Ovationen. Selbstverständlich hatte die Band auch eine Zugabe im Repertoire. Danach verabschiedete sich die Band noch mit dem Refrain des Titelliedes: "Miteinander ist das Zauberwort, das uns alle in die Zukunft trägt..."
