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Frühjahrs-Diözesanversammlung der KLJB Würzburg

"Opfer des Glaubenshasses"

Römisches Dekret zur Seligsprechung des Märtyrerpriesters Georg Häfner erstmals in deutscher Übersetzung abgedruckt – Kommission bereitet Feier vor

Würzburg (POW) Erstmals in deutscher Übersetzung ist das Dekret der römischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse zu Pfarrer Georg Häfner (1900-1942) in einer am Dienstag, 25. Januar, erschienenen Sondernummer des Würzburger Diözesanblatts abgedruckt. „Großes, mit dem leidenschaftlichen Geist der Liebe verknüpftes Erdulden und vor allem nachdrückliches und fortwährendes Suchen nach dem Willen Gottes waren durchgängig hervorstechende Merkmale im Leben des Dieners Gottes und flossen dann letztendlich in seinem Martyrium als Beweis der höchsten Hingabe seiner selbst an den gekreuzigten Christus zusammen“, heißt es in dem Dokument. Papst Benedikt XVI. selbst, führt das Dokument aus, habe bekräftigt, „dass bezüglich des Martyriums des Dieners Gottes Georg Häfner, Diözesanpriester, und dessen Ursache sichere Gewissheit besteht hinsichtlich des Ereignisses und der Auswirkung, um die es in diesem Verfahren geht“.

Festgestellt wird „die außerordentliche Tugend im Leben und Sterben des verehrungswürdigen Dieners Gottes Diözesanpriester Georg Häfner, der in der äußersten und letzten Entscheidung über sich sein Blut, das er mit dem Kelch des Herrn vereinigte, als Zeugnis vergoss.“ Am 26. Mai 2009 haben die Kardinäle und Bischöfe der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse bei einer ordentlichen Sitzung anerkannt, dass Pfarrer Häfner wegen seines treuen Bekenntnisses zu Christus „als Opfer des Glaubenshasses“ getötet wurde.

In seiner Zeit in Oberschwarzach, führt das Dekret weiter aus, habe sich Häfner, „obwohl seinem Naturell nach schüchtern und still, wegen seiner gütigen und menschlichen Art sowie wegen seiner Glaubensstärke und leidenschaftlichen Frömmigkeit der Wertschätzung aller Christgläubigen“ erfreut. Heftig angefeindet worden sei Häfner von den blindergebenen Anhängern der nationalsozialistischen Partei, die auf jede Weise versucht hätten, seinem Dienst Widerstand entgegenzusetzen. „Denn er legte in seiner pastoralen Tätigkeit festes Zeugnis für das Evangelium ab, indem er beharrlich und mit Augenmaß seine Aufgabe erfüllte, ohne es dabei zu einer Unvorsichtigkeit oder unbedachten Aufgeregtheit kommen oder gar auffällig an Zurückhaltung fehlen zu lassen.“ Der römische Text spricht in diesem Zusammenhang von Häfner als „Idealgestalt des guten Hirten, der die Berufung zur Heiligkeit in der täglichen Ausübung der gewöhnlichen Aufgaben eines jeden Priesters zu leben vermochte, im Moment der Prüfung jedoch dem Glaubenshass der Verfolger kühn, standhaft und tapfer begegnete“.

Die Deportation sei Höhepunkt der Verfolgungsmaßnahmen gewesen, stellt das Schreiben fest. Bereitwillig habe Häfner die Repressalien auf sich genommen. Zwar seien durch die Misshandlungen, den Nahrungsentzug und schwerste Arbeit im Konzentrationslager die physischen Kräfte schnell geschwunden. „Seine Hoffnung aber und die vertrauensvolle Hingabe seines eigenen Lebens an die Vorsehung und Gerechtigkeit Gottes wurden, gestützt auf das Gebet und die Eucharistie, mehr und mehr gestärkt.“ Ebenso sei Häfners Nächstenliebe gewachsen. Auch darin, wie er die Bewältigung seines Schicksals zutiefst im Glauben verankerte, sei er im Umgang mit seinen Mitgefangenen „ein leuchtendes Beispiel“ gewesen.

Unterzeichnet ist das Dekret mit Datum vom 3. Juli 2009 von Erzbischof Angelo Amato, dem Präfekten der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse. Ebenfalls in deutscher Übersetzung abgedruckt ist der Bestätigungsbrief des Staatssekretariats in Rom vom 26. August 2010 zum Termin der Seligsprechung. Dem Bischof von Würzburg, Dr. Friedhelm Hofmann, wird darin mitgeteilt, „dass der Heilige Vater die Feier der Seligsprechung das ehrwürdigen Dieners Gottes Georg Häfner am Sonntag, dem 15. Mai 2011, in Würzburg genehmigt hat“. Als Vertreter des Papstes bei der Seligsprechungsfeier in Würzburg wird der heutige Kardinal Angelo Amato genannt.

In der Sonderausgabe des Diözesanblatts werden neben allen im Rahmen der Seligsprechung geplanten Veranstaltungen auch die Mitglieder der Vorbereitungskommission aufgelistet, die unter Leitung von Weihbischof Ulrich Boom für die Vorbereitung und Durchführung der Seligsprechungsfeier am Sonntag, 15. Mai, um 14 Uhr im Kiliansdom verantwortlich ist. Geschäftsführer sind Matthias Reichert und Artur Eisenacher. Kontakt: Geschäftsstelle Seligsprechung Pfarrer Georg Häfner, Kilianshaus, Kürschnerhof 2, 97070 Würzburg, Telefon 0931/38665505, Fax 0931/38665509, E-Mail seligsprechung@bistum-wuerzburg.de, Internet www.georg-haefner.de.