Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Frühjahrs-Diözesanversammlung der KLJB Würzburg

Seligsprechungen stehen vor der Tür

Papst Benedikt XVI. erkennt Pfarrer Georg Häfner als Märtyrer an und spricht Pater Engelmar Unzeitig den heroischen Tugendgrad zu – Bischof Hofmann gibt römische Entscheidung bei Kiliani-Vesper der Seelsorger bekannt

Würzburg/Rom (POW) Papst Benedikt XVI. hat den im Konzentrationslager Dachau gestorbenen Würzburger Diözesanpriester Georg Häfner (1900-1942) offiziell als Märtyrer anerkannt. Das gab Bischof Dr. Friedhelm Hofmann bei der Vesper für Priester, Diakone und pastorale Berufe am Dienstag, 7. Juli, in der Kilianiwoche im Dom bekannt. Gleichzeitig sprach der Papst dem ebenfalls in Dachau gestorbenen Mariannhiller Missionar Engelmar Unzeitig (1911-1945) den heroischen Tugendgrad zu. Die entsprechenden Dekrete der Heiligsprechungskongregation hatte Benedikt XVI. am Freitag, 3. Juli, genehmigt. „So dürfen wir voller Dankbarkeit einer Seligsprechungsfeier entgegengehen, denn beide haben auf ihre je eigene Weise ein Glaubenszeugnis hinterlassen, das uns die Augen für das Wichtige und Entscheidende in unseren Tagen öffnen kann“, sagte der Bischof vor rund 600 Seelsorgerinnen und Seelsorgern im Kiliansdom.

Mit Blick auf das aktuelle Priesterjahr erinnerte Bischof Hofmann an das Vorbild des heiligen Pfarrers von Ars. Das Priesterjahr sei keine Bevorzugung einer Gruppe von Glaubenszeugen der Kirche, sondern das Bewusstmachen, welche grundlegende Bedeutung das Priestertum für die Kirche habe. Die Zusammenarbeit der Priester mit allen haupt- und ehrenamtlichen Laien sei ein Gebot der Stunde. Die Priester bildeten mit dem priesterlichen Volk eine Einheit und würden im Römerbrief des Apostels Paulus aufgefordert, alle zur Einheit in der Liebe zu führen, indem sie in Bruderliebe einander herzlich zugetan sind, in Ehrerbietung einander übertreffen. Auch das Zweite Vatikanische Konzil fordere die Priester auf, den übergroßen Schatz der Laien für die Sendung der Kirche zu erkennen und zu fördern, um gemeinsam die Zeichen der Zeit wahrzunehmen und angemessen darauf reagieren zu können.

Georg Häfner wurde am 19. Oktober 1900 in Würzburg geboren und erhielt dort am 13. April 1924 in der Michaelskirche die Priesterweihe. Nach Kaplanstätigkeit in Motten (1924), Goldbach und Mürsbach (1925) sowie Altglashütten (1928 bis 1934) wurde er Pfarrer in Oberschwarzach. Sein unbeirrtes und mutiges Eintreten für die Kirche führte nach Denunziationen zu Vernehmungen durch das NS-Regime und schließlich zur Inhaftierung im Oktober 1941. Am 12. Dezember 1941 wurde Häfner in Dachau eingeliefert. Nach unsäglichen Leiden durch Krankheit, Unterernährung und Misshandlung verstarb er dort am 20. August 1942. Seine Urne wurde zunächst am 18. September 1942 im Würzburger Hauptfriedhof beigesetzt. Am 9. Dezember 1982 wurde sie unter Beisein von Bischof Dr. Paul-Werner Scheele in die Krypta der Neumünsterkirche überführt. Am 23. Juli 1992 wurde das Bischöfliche Erhebungsverfahren zur Seligsprechung eingeleitet und am 31. Mai 2002 abgeschlossen. Danach wurden die Unterlagen an die Selig- und Heiligsprechungskongregation in Rom weitergegeben, wo sie geprüft wurden. 2007 wurde im Beisein von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Eingang zur Krypta des Neumünsters ein Stolperstein zum Gedenken an Pfarrer Häfner verlegt.

Pater Engelmar Unzeitig wurde 1911 in Greifendorf im Sudetenland geboren. Als Spätberufener ging er zu den Missionaren von Mariannhill nach Reimlingen. Nach seinem Noviziat in den Niederlanden studierte er in Würzburg Theologie und Philosophie. Dort wurde er am 6. August 1939 von Bischof Matthias Ehrenfried zum Priester geweiht. Als Pfarrverweser von Glöckelberg im Böhmerwald wurde er 1941 von der Gestapo verhaftet. Unzeitig hatte dafür plädiert, Gott mehr zu gehorchen als den Menschen und Juden gleiche Rechte wie allen anderen einzuräumen. Nach sechs Wochen Haft in Linz wurde der Pater nach Dachau überstellt. Freiwillig übernahm der Mariannhillerpater im Konzentrationslager die Pflege der Typhuskranken in den Todesbaracken. Selbst mit Fleckfieber angesteckt, starb er kurz vor der Befreiung des Konzentrationslagers am 2. März 1945. Unzeitigs Asche wurde aus dem KZ herausgeschmuggelt und am Karfreitag 1945 auf dem Würzburger Hauptfriedhof beigesetzt. 1968 wurde die Urne in eine Seitenkapelle der Herz-Jesu-Kirche der Missionare von Mariannhill in Würzburg übertragen. Am 26. Juli 1991 eröffnete Bischof Dr. Paul-Werner Scheele das Bischöfliche Erhebungsverfahren zur Selig- und Heiligsprechung Pater Engelmars. Am 15. März 1997 wurde das Verfahren abgeschlossen und die Dokumente nach Rom überstellt. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann trug im Dezember 2005 Papst Benedikt XVI. die Bitte vor, nach Abschluss des Verfahrens die baldige Seligsprechung Pater Unzeitigs zu gewähren. In einem Schreiben aus dem römischen Staatssekretariat vom 6. März 2006 wurde mitgeteilt, dass der Heilige Vater das Anliegen des Bischofs zur Kenntnis genommen und an die zuständigen Stellen weitergeleitet habe.