Anne Gesthuysens Roman „Wir sind doch Schwestern“ entführt uns in die Welt von den drei Schwestern Adele, Martha und Katty.
Anlässlich des 100. Geburtstags von Adele sehen sich die Schwestern auf dem Tackenhof in einem kleinen niederrheinischen Dorf wieder. Während die Feierlichkeiten vorbereitet werden, entstehen nicht nur heitere, sondern auch schmerzhafte Erinnerungen an ihre Vergangenheit. Dabei verwebt die Autorin geschickt die Lebensgeschichten der Schwestern mit der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts – von den Wirren der Weltkriege bis hin zu den gesellschaftlichen Umbrüchen der Nachkriegszeit.
Gesthuysen versteht es, die Geschwisterbeziehung einfühlsam darzustellen. Die unterschiedlichen Charaktere der drei Frauen führen immer wieder zu Diskrepanzen. Ihre Konflikte und Versöhnungen spiegeln die Spannungen und das Zusammengehörigkeitsgefühl wider, das viele Geschwisterbeziehungen prägt.
Die Sprache des Buches ist lebendig und mitreißend, die Beschreibungen der ländlichen Umgebung schaffen eine authentische Atmosphäre. Gleichzeitig regt die Geschichte zum Nachdenken an: über die Bedeutung von Familie, den Umgang mit Vergangenem und die Frage, wie wir mit unseren eigenen Wurzeln umgehen.
Fazit: Ein absolut lesenswertes Familienepos!